Kurzbeschreibung

Zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und der Französischen Revolution entstehen in allen konfessionellen Traditionen Formen religiöser Aneignung, die sich jenseits von institutionalisierter Kirche, Kloster, Universität und Schule schriftlich niederschlagen. Ihnen gemeinsam ist die Fokussierung auf das Subjekt und das Bestreben, individuelle, subjektive, emotionale und affektive Zugänge zum Glauben zu finden. Frauen sind dabei mit Veröffentlichungen und Korrespondenznetzwerken vielfältig beteiligt. Bibelauslegung bot nicht nur weibliche Identifikationsfiguren, sondern in der Konzentration auf den sich in der Meditation erschließenden Glauben eine Möglichkeit individueller Aneignung jenseits von Geschlechterbegrenzungen.

Vorwort

1. Prolog zum „langen“ 18. Jahrhundert

  • Ute Gause Ein Prolog zum „langen“ 18. Jahrhundert. Einleitung
  • Marina Caffiero Die Bibel und die Frauen im achtzehnten Jahrhundert. Ein theologischer Feminismus?
  • Wolfgang Eßbach Bekenntnis, Staat und die vernünftige Religion in religionssoziologischer Sicht

2. Bibel, Bildung und weibliche Autorschaft

  • Ute Gause Weibliche Autorschaft und Exegese im deutschsprachigen Raum
  • Paola Ferruta Die Maskilot und die Bibel: Von den Berliner Salonièren zu den Lehrerinnen der Mädchen-Normalschule in Triest
  • Christiana Facchini Eine Debatte über die „Unsterblichkeit der Seele“. Sarra Copia Sulam (1592–1641) und der jüdisch-christliche Salon in Venedig
  • Burkhard Dohm Bibelhermeneutik und Konzepte von Körper, Geist und Materie: Religiöser Dissens und New Science in Anne Conways Philosophie
  • Marina Caffiero „Die Frauen der Apokalypse“. Prophetie, Verkündigung und weibliche Messiasse im Zeitalter der Französischen Revolution
  • Ines Weber Bibel und (Frauen-)Bildung in der deutschen katholischen Aufklärung

3. Männlicher Blick, Macht und Binarität

  • Benedikt Bauer Male gaze und weibliche Agency im „langen“ 18. Jahrhundert
  • Rosa María Alabrús Iglesias Biblische Frauen im kirchlichen Diskurs des 18. Jahrhunderts
  • Christian von Tschilschke Gegen die Binarität der Geschlechter: Benito Jerónimo Feijoo und sein rationaltheologisches Plädoyer für die Gleichheit der Frauen
  • Miriam Benfatto Das Zeugnis von der Auferstehung Jesu und die historische Forschung: Die Rolle der Maria Magdalena in den Fragmenten von H. S. Reimarus
  • Anna-Katharina Höpflinger Ein Blick unter den Rock der Superbia
    Die Bibel, Gender und Modesatire

Bibliographie

Stellenregister

Autor*innenverzeichnis

Konfessionskulturen und Gender im „langen“ 18. Jahrhundert

KONFESSIONSKULTUREN UND GENDER IM „LANGEN“ 18. JAHRHUNDERT

  • Ute Gause
  • Marina Caffiero (Hrsg.)

Stuttgart 2024

GESAMTHERAUSGEBERINNEN
  • Irmtraud Fischer

    Universität Graz, Österreich

  • Adriana Valerio

    Universität Neapel, Italien

  • Mercedes Navarro Puerto

    Madrid, Spanien

  • Charlotte Methuen,

    University of Glasgow, UK

VERLAGE
BERATUNG FÜR JÜDISCHE AUSLEGUNGSGESCHICHTE
  • Adele Berlin

    University of Maryland, USA